Die Bundesregierung hat in ihrem vorgestellten Sparparket die Einführung einer ökologischen Luftverkehrsabgabe angekündigt. Hierzu erklärt der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen):
Das heute von der Bundesregierung vorgestellte Sparpaket ist ein herber Schlag für den Luftverkehrsstandort Deutschland. Die geplante Luftverkehrsabgabe ist für die Luftverkehrswirtschaft, die ihre Wegekosten aus eigener Kraft schultert, nicht nachvollziehbar. Die geplante Abgabe bedeutet eine Schwächung der Luftverkehrswirtschaft. Sie ist eine enorme Belastung für die Passagiere, die zum Stopfen der Haushaltslöcher herhalten müssen. Nach vorläufigen Schätzungen des Flughafenverband ADV werden die Tickets um rund 14 Euro teurer werden.
Für den Fachverband ist die geplante ökologische Luftverkehrsabgabe auch in ihrer Intention nicht nachvollziehbar. So bekennt sich die Luftverkehrsbranche seit Jahren u. a. mit lärm- und emissionsabhängigen Landeentgelten zu ihrer ökologischen Verantwortung. Die Branche investiert Milliarden in modernste ökologische Technologien.
Die massiven Auswirkungen auf den Luftverkehrsstandort Deutschland sind bislang noch nicht abzusehen. Aus Sicht des Flughafenverbands ADV droht durch die systemfremde Luftverkehrsabgabe eine massive Verkehrsverlagerung an andere Flughäfen. Die sich abzeichnende Erholung im Luftverkehr ist damit in Gefahr.
Für die von der Wirtschaftskrise und den Auswirkungen des Vulkanausbruchs stark gebeutelte Luftverkehrsbranche ist der Beschluss der Bundesregierung somit ein weiterer schwerer Schlag. Die Bundesregierung verkennt offenbar die Bedeutung der Luftverkehrswirtschaft in Deutschland, die weit über die Branche hinaus wirkt. Sowohl die Mobilität von Millionen Flugreisenden als auch die Attraktivität des Exportstandortes Deutschlands wird durch die Abgabe beeinträchtigt.