Linke fordern Stopp der Neonazi-Kameradschaft in Celle

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Faßberg. Die Linksfraktion im niedersächsischen Landtag ordert angesichts der Besetzung eines Hotels in Faßberg bei Celle urch Neonazis ein härteres Vorgehen gegen die rechte Szene in
Niedersachsen. Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Pia Zimmermann, sagte, die Kameradschaft 73 treibe seit Jahren ihr Unwesen in Celle und gehöre gestoppt. Ein Funktionär der
Kameradschaft sei maßgeblich an der Besetzung beteiligt. Das Neonazi-Netzwerk «Nationale Sozialisten Niedersachsen» unterstützte die Kameradschaft und sei über die Celler Kreisgrenze hinaus aktiv, kritisierte Zimmermann.

Unterdessen wird das nach Polizeiangaben von drei oder vier Rechtsextremen besetzte Landhotel Gerhus in Faßberg bei Celle bis zu einer gerichtlichen Entscheidung über die Besitzverhältnisse nicht geräumt. Der Hamburger Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger (NPD) will das
leerstehende Hotel gepachtet haben. Die Gültigkeit des Pachtvertrages bestreitet allerdings der Zwangsverwalter Jens Wilhelm aus Hannover.
Er stellte nach dem Einbruch der Neonazis Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung bei der Staatsanwaltschaft
Lüneburg. Um in das Gebäude einzudringen, sollen die Rechtsextremen die Schlösser der Türen aufgebohrt haben.

Anfang Juli hatte der Landkreis Celle bekanntgegeben, dass die Eigentümerin der Immobilie das Kaufangebot eines Investors
zurückgewiesen hat. Dieser wollte das Landhaus Gerhus künftig als Pflegeheim nutzen.