Grüne Ampel für eine wettbewerbsfähige Luftverkehrspolitik gefordert

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Ein zukunftsweisendes Landesluftverkehrskonzept NRW mit einem klaren Bekenntnis zu den sechs internationalen Verkehrsflughäfen Dortmund, Düsseldorf, Köln-Bonn, Münster-Osnabrück, Paderborn-Lippstadt und Weeze-Niederrhein ist aus Sicht des Flughafenverbandes das Gebot der Stunde. NRW muss sich mit seinen sechs gut im Markt positionierten Flughäfen auch weiterhin den Zugang zu den europäischen und weltweiten Verkehrsströmen absichern.

„NRW hat alle Chancen die Ampeln auf Grün zu stellen. Dazu gehört auch der Mut für unverzichtbare politische Weichenstellungen, wie die dringend gebotene Kapazitätserweiterung am Düsseldorfer Flughafen“, betont ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Der Flughafenverband ADV ist als Sachverständiger zur öffentlichen Anhörung am 31. Mai 2016 in den Ausschuss für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des nordrhein-westfälischen Landtags geladen. Der Fachverband hat dazu auch eine Stellungnahme abgegeben.

„In den zurückliegenden Jahrzehnten haben sich die sechs NRW-Flughäfen erfolgreich im Markt etabliert. Zusammen werden sowohl im Passage- als auch im Luftfrachtverkehr alle wichtigen Marktsegmente bedient. Kannibalisierungen zwischen den Flughäfen treten nicht auf. Vielmehr stehen die sechs Standorte in einem gesunden Wettbewerb untereinander. Wirtschaft, Tourismus sowie Privat- wie Geschäftsreisende profitieren von den leistungsfähigen NRW-Flughäfen“, so Beisel. Gleichzeitig erteilt der Verbandschef allen Versuchen einer politisch motivierten Verkehrsverlagerung zwischen den Flughäfen eine klare Absage: „Der Markt ist das einzig richtige Korrektiv. Eine Verkehrssteuerung durch die Politik ist ein Aberglaube der Unkundigen.“

Die Zahl der von Flughäfen in NRW startenden und landenden Passagiere (38 Mio. in 2015) hebt das Land in die Spitzengruppe der innerdeutschen Flughäfen und zeigt einen stabilen Wachstumstrend. Neben dem Personen- ist auch der Warenverkehr (Cargo) in NRW sehr bedeutsam und konzentriert sich vornehmlich auf den Flughafen Köln-Bonn (830.000 Tonnen in 2015).

Der Flughafenverband ADV fordert in seiner Stellungnahme für die Anhörung u.a.:

– Bedarfsgerechte Kapazitätsentwicklungen entsprechend der vorhandenen Nachfrage von Airlines und Passagieren.
– Verzicht auf künstliche Restriktionen in der Flughafenentwicklung, wie beispielsweise durch die nicht nachvollziehbare LEP-Kategorisierung der NRW-Flughäfen.
– Wettbewerbsfähige Betriebszeiten in der Nacht und an den Tagesrandzeiten.
– Planungssicherheit durch langfristige Betriebsgenehmigungen.
– Sicherstellung neuer Verkehrsrechte für internationale Airlines, die NRW eine weltweite Vernetzung bringen.
– Zurücknahme bzw. Reduzierung der hausgemachten Benachteiligungen durch die Politik wie die wettbewerbsverzerrende Luftverkehrsteuer und überhöhte Luftsicherheitskosten.
– Förderung der Intermodalität zwischen den Verkehrsträgern.
– Anerkennung der Leistungen der Flughäfen und der Branche beim Umwelt- und Lärmschutz.

Die Flughafeninfrastruktur in NRW benötigt nach Auffassung des Flughafenverbandes ADV ausreichend Kapazitäten und eine marktgerechte Entwicklung aller Standorte, um sich im europa- und weltweiten Wettbewerb zu behaupten.