Die Beauftragte der Bundesregierung für den Tourismus und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Iris Gleicke, zu den jüngsten Vorschlägen der EU-Kommission zur Visapolitik:
„Es ist ein positives Signal für die Tourismuswirtschaft, dass die Kommission die wirtschafts- und tourismuspolitischen Aspekte der Visapolitik verstärkt in den Blick nimmt. Die Bedeutung der Visapolitik für Deutschland als Reiseland und damit für die deutsche Wirtschaft wurde lange unterschätzt. Dabei liegt hier ein enormes Potenzial für den Tourismus aus Drittstaaten. Eine Vereinfachung und Beschleunigung der Visaverfahren könnte spürbare Wachstums- und Beschäftigungsimpulse auch für Deutschland schaffen. Gerade bei der Beantragung eines Visums bekommen Touristen und Geschäftsreisende häufig einen ersten persönlichen Eindruck von unserem Land. Wir sollten deshalb alle Möglichkeiten nutzen, diese Verfahren so kundenfreundlich und unbürokratisch wie möglich zu gestalten, ohne dabei Abstriche bei der Sicherheit zu machen.“
Die EU-Kommission hat am 1. April ein Paket mit verschiedenen Vorschlägen zur Europäischen Visapolitik vorgelegt, die auf eine Vereinfachung und Beschleunigung der Visaverfahren im Schengenraum abzielen. Die EU-Kommission verfolgt mit ihren Vorschlägen, die nun im Rat und im Europäischen Parlament verhandelt werden, neben Effizienzsteigerungen und Bürokratieabbau auch das Ziel, das wirtschaftliche Potenzial von Visavereinfachungen stärker in den Blick zu nehmen.
Hiervon kann vor allem auch die Tourismuswirtschaft profitieren: Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Vorschläge infolge einer Steigerung des Besucheraufkommens zu beträchtlichen Mehreinnahmen im Tourismus führen könnten. Mittelfristig könnten in der gesamten Europäischen Union rund 1,3 Mio. zusätzliche Arbeitsplätze in der Tourismuswirtschaft und benachbarten Wirtschaftszweigen geschaffen werden.