Köln/Düsseldorf. Nach dem Rückzug des Insolvenzanwalts Horst Piepenburg von seinem Amt als Generalbevollmächtigter von Arcandor ist die Zerschlagung des Handels- und Touristikkonzerns wahrscheinlich geworden. «Es sieht so aus, als würde alles auf eine Filetierung hinauslaufen», sagte Detlef Specovius, Fachanwalt für Insolvenzrecht der Kanzlei Schultze & Braun, dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Freitagausgabe). Damit eine Planinsolvenz gelinge, «braucht man den Rückhalt der Gesellschafter, insbesondere den
finanziellen Rückhalt.»
Diesen Rückhalt haben nach Angaben aus mit der Situation vertrauten Kreisen die Gesellschafter des Privatbankhaus Sal.
Oppenheim verweigert, schreibt die Zeitung weiter. Die Gesellschafter seien trotz früherer Absichtsbekundungen nun nicht mehr bereit gewesen, Arcandor mit neuen Finanzmitteln zu stützen. Für eine Stellungnahme für die Zeitung waren die Gesellschafter von Sal. Oppenheim nicht erreichbar.
Trotz des Rückzugs Piepenburgs will Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick im Amt bleiben. «Wegen Piepenburg werde ich nicht hinschmeißen, dafür ist die Verantwortung zu groß», habe Eick intern erklärt, wie die «Rheinische Post» (Freitagausgabe) aus Unternehmenskreisen berichtet. Er wolle sich von Piepenburg nicht das Gesetz des Handelns vorschreiben lassen. «Ich werde weiterkämpfen bis Mitte August. Dann werden wir weitersehen, was man tut», habe Eick klargestellt.