EU-Parlament setzt transparentere Flugbuchungen durch

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Mit einer Neuregelung der Computerreservierungssysteme (CRS) für Fernreisen sollen der Reisemarkt in Zukunft transparenter gestaltet und Flugreisen auch bei Buchungen in Reisebüros billiger werden. Die vom EU-Parlament verabschiedete Verordnung zielt darauf ab, Konsumenten größere Wahlmöglichkeiten zu lassen und damit den Wettbewerb anzuregen. Bislang standen CRS stark unter dem Einfluss der Flugunternehmen, kritisierte die EU-Kommission.

Wer in einem Reisebüro Auskunft über günstigste Verbindungen erhalten wollte, wurde und wird meist nicht „marktneutral“ informiert, sondern bekommt in erster Linie die Angebote der vom Computersystem bevorzugten Airlines vorgesetzt. Internet Schnäppchenjäger, die direkt über Webseiten von Flugunternehmen buchen, kommen derzeit leichter in den Genuss von Sparpreis-Tickets als die Nutzer von Reservierungszentralen. Dies erschwere den Vergleich und sei unfair gegenüber Kunden von Reisebüros, die nach wie vor rund 60% aller Buchungen vornehmen. „Wir haben dafür Sorge getragen, dass es keine Einflussnahme von Flug- oder Bahngesellschaften auf die Reservierungssysteme geben darf. Diese müssen unabhängig bleiben, um bestmöglichen Wettbewerb bei Preis und Leistung zu ermöglichen“, so Georg Jarzembowski (CDU), verkehrspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament. Die CRS-Anzeigen müssen zukünftig Informationen über Flugpreise einschließlich aller anwendbaren Steuern, Gebühren, Zuschläge und Entgelte der gleichen Preiskategorien bereitstellen, damit Reisebüros diese Informationen an ihre Kunden weitergeben können.

Informationen über Busdienste für Flugreisen oder Schienenverkehrsdienste, die mit Air-Tickets verknüpft sind, werden künftig in die Hauptanzeige eines CRS aufgenommen. Bei der Buchung von Flügen wird es überdies Angaben zum CO2-Ausstoß geben, und bei Flugzeiten unter 90 Minuten bekommt der Kunde alternative Bahnangebote präsentiert.

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