Demonstrationen im Iran

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In einer E-Mail aus Teheran schrieb Hamid Reza Talebi (eine der zuverlässigen Quellen die eTN weltweit mit Informationen versorgt) am Neujahrstag: „Wir wissen nicht, was im Iran passiert. Die Menschen kommen auf die Straßen und sprechen über unterschiedliche Ziele miteinander“.
Die Proteste gegen die Regierung im Iran setzten sich auch am Sonntag und Montag fort. In zahlreichen Städten erinnern die Demonstrationen an die pro-demokratische Bewegung im Jahr 2009, auch wenn das Ausmaß bei weiten nicht so heftig ist. Allerdings sind mittlerweile die ersten Todesopfer auf beiden Seiten zu beklagen.
Seit Sonntag blockieren die Behörden im Iran Instagram und die häufig genutzte NachrichtenApp Telegram, mit der die Iraner über die Proteste berichteten.
Die allgegenwärtigen Revolutionsgarden haben mit der gewalttätigen Niederschlagung der Proteste gedroht, falls die Demonstrationen weitergehen.

Zwischenzeitlich hat sich Präsident Hassan Rouhani in einer am Sonntag ausgestrahlten Fernsehansprache zu den Protesten geäußert. Er billigt den Menschen im Iran zu, gegen die Regierung zu demonstrieren und deutet dabei an, dass einige Demonstranten dabei auch legitime Forderungen vertreten. „Die Proteste dürften aber nicht in Gewalt enden beziehungsweise das Regime kritisieren“.

Unterdessen haben die USA die Festnahme von Demonstranten verurteilt. Via Twitter erklärt Präsident Donald Trump am 31. Dezember 2017, dass es so aussieht, „als ob es die Iraner nicht länger aushalten“. Und fügte hinzu: „Die USA schauen sehr genau auf Menschenrechtsverletzungen!“
Als Reaktion auf den Trump-Tweet schrieb ein Iraner:
„Kein einziger Iraner will, dass die USA sie“unterstützen“, indem sie sich engagieren, was letztlich heißt: den Iran zu bombardieren. Wenn Du uns unterstützen willst, halte die Berichterstattung aufrecht und helfe beim Zugriff auf soziale Medien. Aber es gibt nur einen Weg, den Iran zu verändern: von innen, vom iranischen Volk“.