Anlässlich der heutigen Debatte im Deutschen Bundestag zum Tourismuspolitischen Bericht der Bundesregierung erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB:
Tourismus ist nicht nur weltweit, sondern auch bei uns in Deutschland eine der wenigen langfristigen Wachstumsbranchen. Trotz Naturkatastrophen, Terroranschlägen und steigenden Energiepreisen ist die Dynamik dieser Branche ungebrochen. Dies gilt gleichermaßen für den Urlaub unserer Bevölkerung im eigenen Land wie für Gäste aus dem Ausland: beide Bereiche legen ständig zu. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland rund 362 Millionen gewerbliche Gästeübernachtungen, was einen absoluten Rekord darstellt. Wir haben in Deutschland auch insbesondere in der Gastronomie ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis, das keinen Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenzländern zu scheuen braucht.
Tourismus gibt vielen strukturschwachen Regionen eine Existenzgrundlage und bringt wirtschaftliche Kreisläufe überhaupt erst in Gang. Mit diesen zusätzlichen Einkommensquellen kann auch der drohenden Landflucht entgegengewirkt werden. Vor allem in den neuen Bundesländern ist der Tourismus eine Erfolgsgeschichte und verfügt noch über ein großes unausgeschöpftes Potenzial. So waren laut einer Emnid-Umfrage 47 Prozent der Westdeutschen noch nie in Ostdeutschland.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich in den letzten Jahren mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die touristische Auslandsvermarktung Deutschlands angesichts des zunehmenden internationalen Wettbewerbs intensiviert werden konnte. So wurde seit dem Regierungsantritt der Großen Koalition die jährliche Bundeszuwendung an die dafür zuständige Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) um 1 Mio. Euro auf 25,5 Mio. Euro angehoben. Damit erreicht die DZT in diesem Jahr neben den Eigeneinnahmen und Länderzuschüssen ein Gesamtbudget von 35 Mio. Euro. Auch für die nächsten Jahre ist eine kontinuierliche Erhöhung dieser Bundeszuwendung geplant, die ein Vielfaches an Umsätzen und Steuereinnahmen bewirkt und damit gut investierte Steuermittel darstellt. Aus eigener Kraft würde die mittelständisch geprägte Tourismuswirtschaft es sonst kaum schaffen, sich gegenüber der weltweiten Konkurrenz langfristig zu behaupten. Allein die deutlich kleineren Nachbarländer Schweiz und Österreich geben in diesem Jahr jeweils 50 Mio. Euro für ihre Tourismuswerbung aus.
Noch mehr Anstrengungen zur Aus- und Fortbildung sind weitere Schlüsselfaktoren zum Erfolg. Hier leistet das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT), das ebenfalls eine Bundeszuwendung erhält, eine gute Arbeit mit speziellen Weiterbildungsangeboten. Hier setzen wir uns für eine Beibehaltung der Förderung und noch mehr Fortbildungsmaßnahmen in den einzelnen Regionen ein. Außerdem sollte der neue Ausbildungsberuf der Kaufleute für Freizeit und Tourismus noch stärker genutzt werden. Ein großes Potenzial besteht vor allem bei regionalen und kommunalen Fremdenverkehrsämtern und Tourismuszentralen. Vermittelt werden vor allem Kenntnisse über die Vermarktung Deutschlands und deutscher Regionen. Wir müssen wieder mehr in Köpfe statt nur in Infrastruktur investieren. Ohne eine effiziente Vermarktung, kundengerechte Dienstleistungen und Öffnungszeiten, kompetente Mitarbeiter und Servicequalität nützen die besten Sachinvestitionen wenig.