Brähmig: Tourismusbranche in Krise gut aufgestellt

201

Anlässlich der heutigen Debatte im Deutschen Bundestag zu den tourismuspolitischen Leitlinien der Bundesregierung erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus Brähmig MdB:

Bisher steht die Tourismuswirtschaft in der Wirtschaftskrise deutlich besser da als andere Branchen, die um Milliarden-Subventionen bitten. Teilweise und vor allem mittelfristig werden zwar auch hier die Folgen der Wirtschaftkrise spürbar. Dennoch ist die Branche mit attraktiven und innovativen Angeboten, einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis und engagierten Mitarbeitern gut aufgestellt und kann relativ zuversichtlich in die Zukunft blicken. 2008 war ein Rekordjahr für den Deutschlandtourismus mit 370 Mio. Gästeübernachtungen, was einem Zuwachs von über 2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Selbst eine Stagnation oder leichte Rückgänge würden sich auf einem niemals zuvor erreichten Niveau bewegen.

Die Bundesregierung hat mit ihren erstmals erstellten Tourismuspolitischen Leitlinien ihre Unterstützung und Wertschätzung des Tourismus und dessen wichtigen Beitrag für die Gesamtwirtschaft und den Arbeitsmarkt bekräftigt. Zu den aktuellen Herausforderungen für die Branche zählt der Investitionsstau, der vor allem im ländlichen Raum aufgelöst werden muss. Dem Beispiel antizyklischen Verhaltens mit dem Vorziehen von Investitionen sollten möglichst viele Unternehmen folgen und dabei verstärkt auch die Angebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau nutzen.

Wichtig ist auch die Herstellung von Wettbewerbsgleichheit im internationalen Umfeld, z.B. bei der Erreichbarkeit deutscher Ferienregionen via Bahn, PKW und Bus. Es darf nicht sein, dass man mit dem Flugzeug schneller am Mittelmeer ist als mit anderen Verkehrsmitteln im deutschen Mittelgebirge. Bei der Einrichtung von Umweltzonen darf man nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt. So dürfen Reisebusse als das umweltfreundlichste Verkehrsmittel nicht ausgesperrt werden, sonst drohen neben dem Gastgewerbe auch Messen, Kongressen, Musicals und dem innerstädtischen Einzelhandel herbe Umsatzrückgänge. Außerdem sollten Reiseveranstalter und Reisebüros das „Produkt Deutschland“ mit seinen attraktiven Städten und Regionen noch stärker in die Vertriebs- und Marketingplanung einbeziehen. Urlaub in Deutschland und Reisen mit deutschen Tourismusunternehmen sind ein ausgezeichnetes Konjunkturprogramm für die deutsche Wirtschaft.