Aufgeschoben nicht aufgehoben

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Der Präsident der katalanischen Regionalregierung Carles Puigdemont hat die Ausrufung der Unabhängigkeit für Katalonien verschoben. Es bestehe noch die Möglichkeit, über Verhandlungen eine einvernehmliche Lösung mit der Zentralregierung in Madrid zu erreichen, war das Angebot an die spanische Regierung. Grundsätzlich machte Puigdemont in seiner Rede aber klar, dass die Voraussetzungen für die Unabhängigkeit Kataloniens nach dem Referendum vom 01. Oktober 2017 gegeben sind.

Die Zentralregierung hat mit massiver Polizeigewalt versucht die Wahl zu verhindern.
Das ging allerdings nicht auf. Rund 42 % der Wahlberechtigten schafften es, ihre Stimme abzugeben. Davon stimmte die große Mehrheit für die Unabhängigkeit Kataloniens.
Die nun getroffene Entscheidung Puigdemont, mit dem Ergebnis der Abstimmung im Rücken, einen weiteren Dialog zu starten sollte nicht als Schwäche interpretiert werden. Eher sollte die Zentralregierung in Madrid die (zaghaft) ausgestreckte Hand ergreifen, und mit der Regionalregierung in Katalonien über die Unabhängigkeit verhandeln. Der Ball liegt nun bei Mariano Rajoy.