Analysten sind optimistisch

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Hamburg. Die Deutsche Lufthansa wird nach Einschätzung von Analysten die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines AG (AUA) trotz der Bedenken der EU-Kommission wie geplant übernehmen.
Der Wille aller Beteiligten zum erfolgreichen Abschluss der Transaktion sei groß genug, um die offenen Fragen für alle zufriedenstellend zu beantworten, begründen die Experten in den
Bankhäusern am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires ihre Einschätzung.

Die Chancen auf eine rasche Klärung der Bedenken Brüssels waren am Freitag rapide gesunken, nachdem der für Kartellfragen zuständige EU-Sprecher Jonathan Todd die von der Lufthansa gemachten Zugeständnisse im Vergleich zu den bisherigen Angeboten als
«schlechter» bezeichnet hatte.

Die Übernahmepläne der Lufthansa seien wie eine Gleichung mit vielen Unbekannten, sagte Per-Ola Hellgren von der LBBW.
Außenstehende könnten derzeit nicht sagen, bei welchen Flugstrecken die Kommission gerne weitere Zugeständnisse hätte und ob die geforderte Restrukturierungsbeihilfe von 500 Millionen Euro einer der Knackpunkte sei.

«Im Endeffekt wird die Übernahme gelingen», erwartet Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Der Wille von Lufthansa sei stark, Einschränkungen in einem bestimmten Rahmen in Kauf zu nehmen.

Die Airline wollte sich zum Stand des Verfahrens mit der EU im Detail nicht äußern. «Wir stehen zu unserem Angebot», sagte eine Sprecherin.

Allerdings werde die Lufthansa nach Ansicht von Hellgren keinen großen strategischen Verlust bei einem Scheitern der Fusion erleiden,
da sich nicht viele konkurrierende Airlines um AUA bemühen würden.
Außerdem könnte Lufthansa in Österreich, wie gegenwärtig in Italien, ein eigenes Geschäft aufbauen, sagte der Analyst. «Lufthansa verfügt
über den Luxus, dass sie diesen Deal nicht braucht», sagte Hellgren.

Laut Analyst Pieper ist der österreichische Markt bei Weitem nicht so wichtig wie der Schweizer Markt, wo die Lufthansa die dortige
Airline Swiss übernommen hatte. Außerdem erspare sich die Airline die Belastung einer Integration der AUA.

Für die AUA sehen die Bankhäuser dann allerdings das steigende Risiko, dass die Wiener Fluggesellschaft nicht überlebt.