Am 05. März 2024 startet die Internationale Tourismus-Börse und weltgrößte Reisemesse, ITB, in Berlin. Gleich am Freitag beginnt die internationale Leitmesse für Hotellerie und Gastronomie, die INTERNORGA, in Hamburg. Menschen aus über 180 Ländern kommen diese Woche nach Deutschland, um Geschäften nachzugehen oder Kontakte zu knüpfen.
Doch gleich zwei Streikankündigungen, welche unterschiedliche Verkehrsträger zur selben Zeit betreffen, treffen zehntausende Gäste mit voller Wucht. Die Auswirkungen verursachen nicht nur einen großen Schaden für die Messewirtschaft, sondern bewirken einen immensen Reputationsschaden für Deutschland als Reiseland und Wirtschaftsstandort.
Auch wenn die Verbände das Streikrecht respektieren, betonen BTW (Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft) und VDR (Verband Deutsches Reisemanagement e.V.), dass die drastische Vorgehensweise der Gewerkschaften nicht zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Tourismusstandorts Deutschland gehen darf.
BTW-Präsident Sören Hartmann: „Die unkalkulierbaren Auswirkungen der nun kombinierten Streiks lassen Maß und Mitte vermissen. Sie schaden dem Wirtschaftsstandort Deutschland nicht nur ökonomisch, sondern auch dem Ansehen Deutschlands in der Welt. Sollte keine Einigung gefunden werden, müssten im schlimmsten Falle zehntausende Gäste verfrüht abreisen mit immensem Schaden für Hotels, dem fehlenden Austausch auf den Messen bis zu entgangenen Aufträgen. Deutschland ist ein Reiseland für viele Touristen aus aller Welt und eine Wirtschaftsnation, in die viele Geschäftsreisenden reisen. Dieses Bild gerät nachhaltig ins Wanken.“
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter deutschen Travel Managern des Verbands Deutsches Reisemanagement zeigt es ganz deutlich: Fast alle Befragten gaben an, dass das anhaltende Streikgeschehen die Geschäftsreisetätigkeit ihres Unternehmens stark beeinträchtigt. „Es reicht jetzt. Wir appellieren an die Vernunft der Verhandlungspartner, schnellstmöglich eine beständige Lösung des Konflikts herbeizuführen. Die Sicherstellung einer zuverlässigen Mobilität ist eine interessenübergreifende Aufgabe. Im Mittelpunkt stehen die Nutzer unabhängig vom Reiseanlass. Denn sowohl die private als auch die geschäftliche Mobilität sind unabdingbare Bestandteile des gesellschaftlichen Lebens“, betont Christoph Carnier, VDR-Präsident.
Die Verbände sind sich einig und betonen die Notwendigkeit, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um auch in Zeiten von Krisen und Streiks eine planbare und zuverlässige Mobilität sicherzustellen und fordern vor allem die Gewerkschaften und Vorstände von der Deutschen Bahn und der Lufthansa auf, nun einem zielführenden Dialog zu starten. „Längere Streiks sind nicht mehr tragbar und wir fordern, dass die Streikankündigungen für diese Woche umgehend zurückgenommen werden“, so die Führungsspitzen von BTW und VDR.
Quelle: Verband Deutsches Reisemanagement e.V. und Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V.