Prinzip „Aussitzen“ bei der Weltorganisation für Tourismus? Up Date

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Up Date 31. Juli 2017
Zu diesem Artikel erreicht eTN die Nachricht, dass die UNWTO mittlerweile auf das Schreiben von Dr. Walter Mzembi geantwortet hat. Zum Inhalt der Antwort wurden keine Angaben gemacht.
Am 12. Mai 2017 wurde in einer mehr als umstrittenen Wahl der neue UNWTO Generalsekretär bestimmt. In einer Stichwahl setzte sich der georgische Kandidat Zurab Pololikaschwili gegen den amtierenden Tourismusminister von Simbabwe Dr. Walter Mzembi durch. Das war wohl keine Kunst, hat der Georgier doch kurz vor der Wahl, nämlich am 10. Mai 2017 Delegierte des Exekutivrates der UNWTO, also Wahlberechtigte, zu einem Fußballspiel der Extraklasse eingeladen und dabei ordentlich bespaßt.

Pololikaschwili konnte sich dieser Stimmen wohl sicher sein, weshalb er dann auch mit knapper Mehrheit gewann. Allerdings wurde schon lange vor der Wahl über Absprachen innerhalb der Politik „gemunkelt“. eTN hat darüber berichtet und bezog sich dabei auf seriöse Quellen aus dem Umfeld der UNWTO.
Offenbar war Pololikaschwili der politische Favorit und stach damit, obwohl bisher kaum zu touristischen Themen in Erscheinung getreten, die übrigen Kandidaten, durch die Bank gestandene Touristiker aus.

Mzembi will das so nicht durchgehen lassen und wehrt sich vehement gegen den Ausgang der Wahl, letztmalig am 18. Juli 2017 als er einen Brief an den aktuellen Generalsekretär Dr. Talib Rifai schrieb, um eine Diskussion zur Wahl im Mai anzustoßen. Gelegenheit dazu soll die Generalversammlung vom 11. bis 16. September 2017 in Chengdu (China) bieten, auf der der gewählte Kandidat noch bestätigt werden muss, bevor er dann Anfang 2018 das Amt antritt.

Eine Antwort auf sein Schreiben erhielt Dr. Mzembi nicht, worauf er in einem weiteren Brief vom 29. Juli 2017 an seinen Wunsch nach einer Diskussion erinnerte.
Wenn sich die Weltorganisation für Tourismus nicht den Vorwurf des Aussitzens gefallen lassen möchte, sollte zumindest auf das Schreiben eingegangen werden. Ob es dann später tatsächlich zu einer Diskussion mit der nötigen Aufarbeitung der umstrittenen Wahl im Mai kommt, mag dahin gestellt sein. Keine Reaktion verstärkt den Eindruck, dass es bei der Wahl zum neuen UNWTO-Generalsekretär am 12. Mai 2017 in Madrid nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte und das wäre für die Organisation, die sich reichlich hohe Werte auf die Fahne schreibt, verheerend.