Wegfall der Roaming-Gebühren gilt nicht in der Luft und auf See

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Genau zu Beginn der Haupturlaubszeit, seit dem 15. Juni 2017, dürfen Telefonanbieter keine Extra-Kosten mehr fürs Telefonieren, SMS-Schreiben und Surfen im EU-Ausland verlangen. Die EU-Roaming-Verordnung gilt jedoch ausschließlich für die Mobilfunknutzung und für Datenverbindungen an Land und am Boden. „Wer auf einem Kreuzfahrtschiff oder im Flugzeug telefonieren oder surfen will, muss unter Umständen weiterhin mit hohen Kosten rechnen“, erklärt Eva Klaar, Reiserechtsexpertin bei der Verbraucherzentrale Berlin.

An Bord von Schiffen und während des Fluges bei immer mehr Fluggesellschaften kommen Reisende mit mobilen Geräten ins Internet. Auf beiden Beförderungsmitteln hat man oft zwei Möglichkeiten der Nutzung: entweder Roaming via Satellit oder mit WLAN. „Roaming per Satellit ist bei allen Mobilfunkanbietern sehr teuer“, so Eva Klaar. Datenverbindungen können schnell 30 Euro pro Megabyte kosten! Der sogenannte Datenkostenairbag, der bei Kosten in Höhe von 59,90 Euro automatisch zu einer Trennung der Verbindung führen soll, greift auf See und in der Luft nicht.

Die Alternative zu den kostspieligen Verbindungen via Satellit ist der Internetzugang über WLAN. Immer mehr Reedereien und Fluggesellschaften bieten diese Nutzung an. In der Regel können Passagiere zwischen Paketen und stundenweiser Nutzung wählen. „Über die genauen Konditionen der Internetnutzung an Bord und der Buchung solcher Angebote sollte man sich vor Antritt der Reise informieren“, empfiehlt Klaar.

Die Verbraucherzentrale warnt außerdem vor einem sorglosen Umgang mit persönlichen Daten im öffentlich zugänglichen WLAN. „Daten sind im öffentlichen WLAN nicht sicher“, so Klaar. Daher sollten Reisende Kreditkarten- und Bankzahlungen über das Internet vermeiden, Zugangspasswörter nicht speichern, sich immer abmelden und bei der Nutzung von öffentlichen Terminals auf dem Schiff den Verlauf löschen.

Ausführliche Informationen zu Roaming im Ausland und auf Reisen finden Verbraucher auf der Webseite der Verbraucherzentrale.