Die Vereinigung Cockpit (VC) erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag, den 12.12.2017, dass ab sofort jederzeit mit Streikmaßnahmen bei Ryanair zu rechnen ist. Damit soll die Aufnahme von Tarifverhandlungen zur Regelung von marktgerechten Arbeits- und Vergütungsbedingungen für Ryanair-Piloten erzwungen werden. Als marktgerecht sieht die VC insbesondere die Bedingungen bei TUIfly an, die wie Ryanair über eine Flotte von Boeing B 737-Flugzeugen verfügt.
„Wie sollten Ryanair-Piloten systematisches Sozialdumping anders durchbrechen, als mit gewerkschaftlichen Mitteln? Und wenn nicht jetzt, wann sonst gibt es eine realistische Chance, damit erfolgreich zu beginnen?“, so der Vorsitzende Tarifpolitik der VC, Ingolf Schumacher.
Derzeit laufen Ryanair in Scharen die Piloten davon, weil fast alle anderen Fluggesellschaften bessere Arbeitsbedingungen bieten, als Ryanair selbst und derzeit europaweit viele Piloten gesucht werden. Auch dadurch gibt es aus VC-Sicht eine deutliche Unterdeckung an Piloten bei der irischen Fluggesellschaft, was zu zahlreichen nicht durchgeführten Flügen führt.
So haben der italienische und der portugiesische Pilotenverband ebenso Streiks für die kommenden Tage in Aussicht gestellt, wie die VC. Auch in Irland haben die Piloten gestern in einer Urabstimmung für die Durchführung von Arbeitskampfmaßnahmen votiert.
„Wir geben Ryanair eine letzte Gelegenheit, Streiks in Deutschland abzuwenden, indem sie nun unverzüglich die Bereitschaft erklären, über Arbeits- und Vergütungsbedingungen zu verhandeln“, schildert VC-Präsident Ilja Schulz seine Erwartungshaltung gegenüber Ryanair. „Anderenfalls trägt Ryanair die volle Verantwortung für zukünftige Arbeitskampfmaßnahmen“, ergänzt VC-Präsident Schulz.
Schon jetzt erklärt die Vereinigung Cockpit, dass aus Rücksicht auf die Passagiere im Weihnachts-Zeitraum vom 23. Dezember, nachmittags, bis einschließlich 26. Dezember jedenfalls keine Streikmaßnahmen durchgeführt werden.
Quelle: Vereinigung Cockpit