ADV-Monatsstatistik für den April 2021 veröffentlicht

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Zur Einordnung der aktuellen Verkehrsentwicklung an den deutschen Flughäfen genügt es nicht, den Vorjahresvergleich heranzuziehen. Die ausgewiesenen Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahresmonat berücksichtigen nicht die Tatsache, dass im März 2020 die Auswirkungen der Corona-Pandemie erstmals den Luftverkehr erreichten. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau des Jahres 2019 fällt die Luftverkehrsnachfrage im Jahresverlauf auf -89,7% zurück (vgl. Abbildungen auf den Seiten 4-8).
Die rein statistischen Wachstumsraten weisen im Vorjahresvergleich zum Teil exorbitante Größen aus und sind nicht aussagefähig. Dies begründet sich in den minimalen Aufkommenszahlen aus dem April 2020. Deshalb ist es aktuell besonders wichtig, die absoluten Verkehrszahlen in die Betrachtung miteinzubeziehen.

Im Monat April 2021 verharrt das Verkehrsaufkommen an den deutschen Flughäfen an der Lockdown-Grenze von 10%.

270.400 Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 beträgt der Rückgang -89,3%. Im Vergleich zum April 2020, einem Zeitpunkt, an dem so gut wie kein Luftverkehr stattfand, sind das knapp 2 Mio Passagierte (an+ab) mehr.
Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen liegen mit +173,4% über dem Vorjahr, aber gegenüber 2019 mit -66,7% deutlich niedriger. 63.235 Starts und Landungen verzeichneten die Flughäfen.

Der innerdeutsche Verkehr legt im Vergleich zum Vorjahr um fast 300.000 Passagiere zu (+544,0%), aber im Vergleich zum Vorkrisenjahr sind es -91,1%).
Der Europa-Verkehr steigt auf 1,47 Mio Passagiere (+920,0%), liegt aber immer noch mit -88,9% unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Die Interkont-Nachfrage wächst auf über 400.000 Passagiere (+360,1), geht im Vergleich zum April 2019 aber um -88,1% zurück.

Der April 2021 zeigte nur eine geringe Erholung rund um den Osterreisezeitraum. Dies war aber kein nachhaltiger Trend. Die Entwicklung seit Ostern ist wieder rückläufig. Die Passagierzahlen gingen in der zweiten Aprilhälfte zurück. Durch die erst langsam anlaufenden Impfungen, neue Ausweisung von Risikogebieten und anhaltenden Reisebeschränkungen fanden kaum Reisen statt.

Von Januar bis April wurden an den deutschen Flughäfen 7,34 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Das ist ein Rückgang um -80,8% (gegenüber Jan. – Apr. 2019 sind es -89,8%).

Der innerdeutsche Verkehr fällt um -83,9% (gegenüber Jan. – April 2019 sind es -91,9%).
Der Europa-Verkehr geht um -80,2% zurück (gegenüber Jan. – April 2019 sind es -89,5%).
Die Interkont-Nachfrage fällt um -80,3% (gegenüber Jan. – April 2019 sind es -88,2%).

Das Verkehrsaufkommen im Jahresverlauf ist geprägt von weitreichenden Reisebeschränkungen, nicht nur in Deutschland, und von einem anhaltenden Lockdown. Bei den Reisenden besteht eine hohe Verunsicherung. Das individuelle Mobilitätsbedürfnis ist vorhanden, kann sich aber nicht entfalten. Reisen werden kurzfristig gebucht. Die geringe Gesamtnachfrage setzt sich zu großen Teilen aus touristischen und VFR-Verkehren zusammen. Linienverkehre, deren Basis in der Regel durch Businessverkehre gestellt wird, sind geringer ausgeprägt.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) e.V. / Bild: Pixabay